Mir geht der Tag quer durch den Kopf wie eine Lanze. Schräg
gelegt spule ich durch den Nebel, als mich die plötzliche Sonne in Scheiben sägt. Auf der Terrasse glüht der Morgen, ohne mich, Ukrit, schon satt in das
geputzte Blau. So grüßt ein schöner Tag, mit dem ich doch
nichts beginnen kann. Doch dann biege ich mich um die Ecke des Hauses und sehe meinen Baum. Ich sehe
ihn deutlich, wie gestern, dort wachsen. Schlank und hoch austreibend
wächst er direkt durch den Himmel in die Unendlichkeit. Und mir wird
ruhig, weil ich schon zwischen seinen Blättern in der Luft schwebe,
die plötzlich nach Ewigkeit duftet, und nicht mehr nach Terrasse,
Stuhl, Tisch, Haus, Welt. Diese Blätter fahren mir mit ihrem
zittrigen Tanz durchs Herz. Ich sehe den Wind dort oben, die ganze
Länge umströmend, jenseits dieses Moments, die Zweige zu Wellen
formen. Zu horizontalen Flusstälern. Zu sanftem Regen. Rücklings stürze ich ins Gras. Befriedet.
---
Morning May
Direction
This day goes
through my head like a lance. I´m whirling diagonally through the
mist, when suddenly the sun slices me up. Dawn -
without me, Ukrit - already glows on the terrace under the cleansed blue. Thus greets a
beautiful day, with which I cannot begin anything. But I bend
around the corner of the house and see
my tree. I see it clearly, like yesterday, growing there. Slender and
tall it grows straight through the sky into infinity. And I feel
calm, because I am already floating between its leaves in the air,
which suddenly smells of eternity, and no longer of terrace, chair,
table, house, world. Those dancing leaves are trembling right through
my heart. I see the wind up there, floating and flowing around its
whole length, beyond this moment, forming its branches into waves. Into
horizontal river valleys. Into gentle rain. I fall backwards into the
grass. Pacified.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen